1924 durch den Wiener Mediziner Emil Fröschels eingeführte Begriff für die Stimmheilkunde.

Die Logopädie beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit Prävention, Beratung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation, Lehre und Forschung auf den Gebieten der Stimme, Stimmstörungen und Stimmtherapie, des Sprechens, Sprechstörung und Sprechtherapie, der Sprache, Sprachstörung und Sprachtherapie sowie des Schluckens, Schluckstörung und Schlucktherapie.

Die logopädischen Maßnahmen umfassen das Erstellen einer Diagnose, Beratung und die Therapie von Störungen des Sprachverständnisses, der gesprochenen und geschriebenen Sprache, des Sprechens, der Atmung, der Stimme, der Mundfunktion, des Hörvermögens, des Schluckens und der Wahrnehmung. Darüber hinaus werden vor allem im Bereich der Stimme auch präventive Maßnahmen angeboten. Die regelmäßige und ausführliche Beratung der Angehörigen (Eltern, Partner, Kinder) gehört vor allem bei Kindern und bei beeinträchtigten Erwachsenen zum Tätigkeitsfeld, da nur so eine Veränderung der Kommunikationsfähigkeit im Alltag erreicht werden kann.

Sprachtherapie
Einsatzbereich  bei Erwachsenen mit Sprachstörungen nach Schlaganfall oder anderen neurologischen Beeinträchtigungen bzw. Unfallfolgen – Aphasie

Einsatzbereich bei Kindern mit Sprachentwicklungsverzögerung bzw. –störung

auf den sprachlichen Ebenen

  • Phonologie
  • Dyslalie (reine Artikulationsstörung)
  • Wortschatz
  • Störungen des Sprachverständnisses
  • Grammatik – Dysgrammatismus (Störungen des Satzbaus, der Grammatik und Störungen der Wortflexion, z. B. Verwendung des Plurals)

elektrotherapie
Sprechtherapie
  • Auslassungen, Ersetzungen sowie Veränderungen einzelner Laute und Lautverbindungen (Phonologische Störung)
  • SprechunflĂĽssigkeiten wie Stottern und Poltern
  • Sprechapraxie (gestörte Planung der Artikulationsbewegung ohne Schädigung des Fazialnerves)
  • Dysarthrie (gestörte AusfĂĽhrung von Artikulationsbewegungen auf Grund einer neurologischen Beeinträchtigung, z. B. Schädigung eines Nervs; in der Regel präziser als Dysarthropneumophonie bezeichnet, da meist auch die Sprechatmung und/oder der Stimmklang betroffen ist)

elektrotherapie
Stimmtherapie
Stimmstörung – Dysarthrie

  • Einsatzbereich nach SchilddrĂĽsen-OP
  • OP nach Kehlkopfkrebs
  • durch falschen Stimmgebrauch
  • durch hormonelle Veränderungen

elektrotherapie
Schlucktherapie
Einsatzbereich bei Erwachsenen mit Schluckstörungen – Dysphagie

  • im Alter
  • nach Schlaganfall
  • bei Parkinson-Erkrankung
  • andere degenerative Erkrankungen
  • myofunktionelles Muskelungleichgewicht

 

Einsatzbereich bei Kindern und Jugendlichen

  • wegen schwacher Zungen- und Lippenmuskulatur

Neuerdings behandeln Logopäden auch immer häufiger Kinder im Schulalter, die aufgrund einer früheren Sprachentwicklungsstörung als Folgesymptomatik Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb entwickeln (Schriftspracherwerbsstörung; früher auch Legasthenie, LRS, Dyslexie oder Dysgrafie genannt).

elektrotherapie