Der Deutsche Verband der Ergotherapeuten (DVE) definiert die Ergotherapie folgendermaßen:

„Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.“

Ziel der Ergotherapie ist in allen Einsatzbereichen gleich: eine zufriedenstellende Ausführung alltäglicher Handlungen und die damit verbundene selbstbestimmte Teilhabe am sozio-kulturellen Leben.

Dies wird erreicht durch Verbesserung, Wiederherstellung oder Kompensation der beeinträchtigten Fähigkeiten und Funktionen. Neben geeigneten Übungen soll auch der Einsatz von Hilfsmitteln dazu beitragen, dass die Umwelt an die verbleibenden Fähigkeiten angepasst wird und so ein Optimum an Rehabilitation erreicht wird.

Ergotherapie ist in Deutschland ein anerkanntes Heilmittel und wird vom Arzt verordnet mittels Heilmittelverordnung, Vordruck 18

Maßnahmen der Ergotherapie

motorisch-funktionelle Behandlung
Einsatzbereich bei orthopädischen, traumatologischen und rheumatologischen Erkrankungen mit den Zielen

  • Verbesserung von Beweglichkeit, Muskelkraft und Sensibilität
  • Training von Alltagsaktivitäten
  • Gelenkschutz
  • Narbenbehandlung zur Bewegungsverbesserung, Schmerzreduktion und Sensibilitätstraining

(teilweise Ãœberschneidung mit der Physiotherapie)

motorisch_funktionell
psychisch-funktionelle Behandlung
Einsatzbereich bei psychischen Erkrankungen mit den Zielen

  • Verbesserung von Antrieb, Motivation und Ausdauer
  • Verbesserung von sozio-emotionalen Fähigkeiten
  • Verbesserung kognitiver Funktionen
  • Stärkung des Selbstvertrauens
psychisch_funktionell
sensomotorisch-perzeptive Behandlung
Einsatzbereich bei neurologischen Erkrankungen Erwachsener mit den Zielen

  • Verbesserung und Erhalt der Beweglichkeit
  • Schulung von Koordination und Gleichgewicht
  • Feinmotorisches Training
  • Stabilisierung sensorischer und perzeptiver Funktionen
  • Spiegeltherapie zur Bewegungsförderung und –verbesserung,
  • Schmerzreduktion und Sensibilitätstraining

(teilweise Ãœberschneidung mit der Physiotherapie)

Einsatzbereich bei Kindern im Sinne der Entwicklungspsychologie mit den Zielen

  • Verbesserung der Grob- und Feinmotorik
  • Verbesserung der Sensorik
  • Verbesserung kognitiver Fähigkeiten
  • Verbesserung des Sozialverhaltens
  • Kybernetische Methode nach Hariolf Dreher zur Verbesserung des schulischen Lernens, insbesondere in den Bereichen Rechnen, Lesen und Schreiben.
sensomotorisch_perzeptiv
Hirnleistungstraining
Einsatzbereich bei geriatrischen und neurologischen Erkrankungen mit den Zielen

  • Aufrechterhaltung und Schulung von Merkfähigkeit, Konzentration und Ausdauer
  • Verbesserung der Orientierung im Alltag
hirnleistungstraining